Nachtlinsen : Besser Sehen über Nacht |
Nachtlinsen basieren auf dem Verfahren der Orthokeratologie, bei dem durch Anpassen von speziellen formstabilen Kontaktlinsen, die über Nacht getragen werden, die Hornhaut sanft in eine neue Form gebracht wird. Die Hautschicht, das Epithel, die von den Veränderungen betroffen ist, hat die Dicke eines Haares: 50 Micrometer. Durchschnittlich 13 Micrometer werden vom Zentrum in die Seitenbereiche umverteilt. Dies hat zur Folge, dass am nächsten Tag keine Korrektion für den Tag benötigt wird. Die Transformation geht relativ schnell vor sich: in der ersten Nacht werden in der Regel 2/3 der Fehlsichtigkeit beseitigt. Am dritten Tag wird dann die volle Sehleistung erzielt. Das Verfahren ist vollständig reversibel - nach Beendigung des Linsentragens bildet sich die Hornhaut in ihre ursprüngliche Form zurück. Das Verfahren der Orthokeratologie ist aus europäischer Sicht in Deutschland im Aufbau begriffen. Unsere direkten Nachbarn die Niederländer haben im Verhältnis 15mal soviel Träger wie wir, die Schweizer 5mal soviel und die Österreicher 4mal so viele Träger wie Deutschland. Die geringeren Zahlen in Deutschland sind auch auf die hohen Qualitäts-Standards bei der Brillenversorgung zurückzuführen. Die Brillenversorgung wird von deutschen Augenoptikern auf höchstem Niveau betrieben sodass alternative Versorgungen manchmal aus dem Blickwinkel geraten. Es gibt aber bereits auch prominente Sportler, wie Steffi Nerius (Weltmeisterin im Speerwerfen) oder Alexander Vaaßen (FC Nachwuchs-National-Spieler), die zu erfolgreichen Orthokeratologie-Trägern geworden sind.
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